Vergleich von Testosterontherapien bei Hypogonadismus
Intramuskulär oder subkutan? Ein Vergleich von Testosterontherapien für Männer mit Hypogonadismus Hypogonadismus, ein Zustand mit niedrigen Testosteronspiegeln, kann schwerwiegende Auswirkungen auf die Lebensqualität haben. Eine aktuelle Studie hat die Wirksamkeit und Sicherheit von zwei Testosterontherapien verglichen: intramuskuläre Testosteron-Cypionat-Injektionen (IM-TC) und subkutane Testosteron-Enantat-Injektionen (SCTE). Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse aus dieser Untersuchung.
Ziele der Studie
Das Ziel der Studie war es, die Auswirkungen dieser beiden Therapieformen auf folgende Parameter zu bewerten:
- Gesamttestosteron (TT): Höhe des Testosteronspiegels im Blut.
- Estradiol (E2): Ein Hormon, das durch die Umwandlung von Testosteron entsteht.
- Hämatokrit (HCT): Anteil der roten Blutkörperchen im Blut.
- Prostataspezifisches Antigen (PSA): Ein Marker für die Prostatagesundheit.
Methodik
234 Männer mit Hypogonadismus erhielten wöchentlich entweder 100 mg IM-TC oder SCTE. Die Hormonspiegel wurden vor der Behandlung und nach 12 Wochen gemessen.
Wichtige Ergebnisse
- Erhöhung des Gesamttestosterons: Beide Therapiegruppen zeigten einen signifikanten Anstieg der TT-Spiegel. Der Unterschied zwischen den Gruppen war jedoch statistisch nicht signifikant.
- IM-TC: Anstieg von durchschnittlich 313,6 ng/dL auf 536,4 ng/dL
- SCTE: Anstieg von 246,6 ng/dL auf 552,8 ng/dL
- Niedrigere Estradiol-Spiegel mit SCTE: Die SCTE-Gruppe wies signifikant niedrigere E2-Werte auf als die IM-TC-Gruppe, was auf eine geringere Umwandlung von Testosteron in Östrogen hindeutet. Dies könnte mögliche Nebenwirkungen wie Brustempfindlichkeit reduzieren.
- Hämatokrit-Werte: SCTE war mit niedrigeren HCT-Werten assoziiert, was ein geringeres Risiko für Polyzythämie (zu viele rote Blutkörperchen) bedeutet. Dies ist ein wichtiger Sicherheitsvorteil.
- Prostata-Gesundheit: Beide Gruppen zeigten keine signifikanten Unterschiede in den PSA-Werten. Das deutet darauf hin, dass keine der beiden Methoden das Prostatakrebsrisiko erhöht.
Vorteile der subkutanen Injektionen
Die subkutane Verabreichung von Testosteron-Enantat bietet einige potenzielle Vorteile:
- Stabilere Testosteronspiegel mit weniger Schwankungen.
- Geringere Nebenwirkungen durch niedrigere E2- und HCT-Werte.
- Weniger invasiv und potenziell angenehmer für die Patienten.
Fazit
Beide Therapieformen sind wirksam, um die Testosteronspiegel bei hypogonadalen Männern zu erhöhen. Die subkutane Testosteron-Enantat-Therapie scheint jedoch eine sicherere Option zu sein, insbesondere für Patienten mit Risiken durch erhöhte Estradiol- oder Hämatokrit-Werte. Patienten sollten sich jedoch individuell von ihrem Arzt beraten lassen, um die beste Therapieoption für ihre Bedürfnisse zu finden. Edward J. Choi et al. Comparison of Outcomes for Hypogonadal Men Treated with Intramuscular Testosterone Cypionate versus Subcutaneous Testosterone Enanthate. J Urol. 2022 Mar.
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