Testosteron steigern

Apr. 21, 2025 | Allgemein

Testosteron steigern – meine persönliche Geschichte als Arzt und Betroffener

Von Dr. med. Manuel Horn

Ich bin Dr. med. Manuel Horn. Was ich dir heute schreibe, hat weniger mit meiner Rolle als Arzt zu tun – sondern mehr mit meiner eigenen Erfahrung als Mann.

Vor einigen Jahren hätte ich nie gedacht, dass mich das Thema „Testosteron“ einmal so intensiv beschäftigen würde – nicht als Mediziner, sondern als jemand, der Hilfe suchte.


Inhaltsverzeichnis

  1. Etwas hat sich verändert – aber ich wusste nicht was

  2. Die Suche nach Antworten – und der Aha-Moment

  3. Typische Symptome – aus meiner Sicht

  4. Was ich verändert habe – 7 Dinge, die helfen können den Testosteronspiegel zu steigern

  5. Testosteronspiegel: nicht vermuten – bestimmen lassen mit Bluttest

  6. Warum ich Homekits kritisch sehe

  7. Und was dann?

  8. Mein Fazit


1. Etwas hat sich verändert – aber ich wusste nicht was

Ich war Anfang 40, mitten im Berufsleben, körperlich eigentlich gesund, regelmäßig beim Sport. Und trotzdem:

  • Ich war dauermüde

  • Ich hatte keine Lust mehr auf Training

  • Meine Libido war deutlich zurückgegangen

  • Und abends war ich oft einfach nur leer

Ich habe das lange auf Stress geschoben – aber etwas in mir sagte: „Da stimmt etwas nicht.“


2. Die Suche nach Antworten – und der Aha-Moment

Ich habe schließlich selbst ein Labor aufgesucht, mir Blut abnehmen lassen und den Testosteronwert bestimmen lassen.

Das Ergebnis: Mein Testosteron war am unteren Ende des Normbereichs.
Stimmig zu meinen Symptomen und meiner Vermutung! Trotzdem wollte mir mein Urologe keine TRT (Testosteron Ersatztherapie) verschreiben, da es „ja noch im Referenzbereich“ lag.

Mein Frust stieg und ich begab mich auf die Suche nach einem Spezialisten, der bereit war mich bei meiner TRT zu begleiten.

Mittlerweile hatte ich mir alle nötigen Informationen und Studien aus der USA angeeignet und mit amerikanischen Spezialisten gesprochen, sodass ich mit den deutschen Spezialisten bereits auf Augenhöhe war. Mein Beruf als Arzt (Chirurg) half mir natürlich die besagten Studien lesen und einordnen zu können!

Guess what – in der USA ist das Thema TRT regelrechter Standard .Öffentliche Bekennungen dazu u.a. von Superstars wie Robbie Williams, Mel Gibson, Joe Rogan…

In Deutschland immer noch ein Tabu-Thema und manchmal habe ich das Gefühl, dass immer noch nicht korrekt unterschieden wird zwischen TRT und Stoffen.

Einen interessanten Artikel dazu findet ihr hier: https://alpha-trt.de/blog/der-unterschied-zwischen-trt-und-stoffen/

Stoffen vs. TRT


3. Typische Symptome – aus meiner Sicht

Gerade durch meine eigene Erfahrung habe ich verstanden, was viele meiner Patienten mir beschreiben. Hier sind die häufigsten Symptome eines Testosteronmangels:

  • Energielosigkeit, Müdigkeit

  • Antriebslosigkeit
  • Libidoverlust, Erektionsprobleme

  • Schlafprobleme

  • Muskelschwund trotz Training

  • Mentale Leere, Konzentrationsprobleme

  • Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit

  • Zunahme von Bauchfett

Wenn du 2 mal oder mehr innerlich „ja“ gesagt hast, als du die Liste durchgegangen bist, dann lasse deinen Testosteronspiegel testen.

Welche Werte du bestimmen lassen solltest, findest du weiter unten im Artikel.


4. Was ich verändert habe – 7 Dinge, die helfen können den Testosteronspiegel zu steigern

Viele Studien und Erfahrungen zeigen: Ein gesunder Alltag kann sehr viel bewirken. Stichwort: Lebensstiländerung

Hier sind die Maßnahmen, die ich bei mir umgesetzt habe – und die ich heute auch weiterempfehle:

1. Krafttraining statt Ausdauermarathon
Ich habe mein Training angepasst: Weniger HIIT, mehr gezielte Reize – intensive Krafteinheiten.
Besonders hilfreich waren 3-4 Einheiten pro Woche mit Krafttraining. Wichtig ist auch: Ausreichend Pausen zwischen den Sätzen und nicht ins Übertraining. Natürlich darf auch das Cardiotraining nicht komplett fehlen.

Aber den absoluten Durchbruch hatte ich, als ich anfing mit meinem Coach zu trainieren. Zusammen mit meinem Coach Niklas Brügge habe ich Training und Ernährung angepasst.

Instagram Niklas Brügge

2. Bauchfett reduzieren
Übergewicht – vor allem am Bauch – senkt den Testosteronspiegel.
Das liegt u. a. an dem Enzym Aromatase, das Testosteron in Östrogen umwandelt. Ich habe bewusst an meiner Ernährung und Alltagsbewegung gearbeitet, um meinen Bauchumfang zu reduzieren.

Das wird oft unterschätzt: Spazierengehen! 10.000 – 15.000 Schritte am Tag machen den Unterschied. Nach wenigen Wochen hat sich das Spazierengehen als Verhaltensmuster etabliert und heute kann es mir gar nicht mehr wegdenken. Positiver Nebeneffekt: durch das morgentliche Spazierengehen hat sich mein Melantoninhaushalt und somit mein Schlaf verbessert.

3. Ernährung tracken – nicht vermuten, sondern wissen!

Ist bereits allseits bekannt, ich sage es nochmal: ersetze stark zuckerhaltige und verarbeitete Lebensmittel.
Achte auf deine Makros! Alles gehört dazu: Protein, Kohlenhydrate, Fette.

Per se ist nichts grundsätzlich falsch und böse. Ernährung sollte keine Religion sein und auch nicht so betrieben werden. Eine Zeit lang seine Essgewohnheiten zu tracken und zu hinterfragen macht Sinn.

Bei mir war es Bestandteil meines Coachings.

4. Vitamin-D-Wert prüfen und auffüllen
Mein Vitamin-D-Spiegel war niedrig – wie bei vielen Männern.

Ich empfehle Vitamin D3 zu supplementieren als Präparat mit K2.

5. Stressabbau durch bewusste Pausen
Stress wirkt wie ein Gegenspieler von Testosteron – das Hormon Cortisol drückt die Produktion runter.

Wir überschätzen uns und unsere To-Do Listen im Alltag. Also habe ich an meiner Organisation gearbeitet. Ich priorisiere stark und lasse Dinge liegen.

-> Eisenhower Matrix

6. Alkohol minimieren
Ich habe gemerkt, wie Alkohol mir nicht guttut – schon kleine Mengen stören Schlaf und Regeneration.

Mittlerweile habe ich in meinem Freundeskreis kaum noch Menschen, die regelmäßig Alkohol trinken. Umgebe dich mit Menschen, die dich in deinem Ziel supporten!

7. Schlaf auf 7–8 Stunden bringen – konstant
Das war für mich ein Gamechanger. Testosteron wird nachts gebildet – vor allem in der Tiefschlafphase. Ich habe gelernt, dass Schlafrhythmus wichtiger ist als Schlafdauer. Heute gehe ich fast jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett – und merke die Wirkung.

Testosteron Ersatztherapie Ergebnis


5. Wie du deinen Testosteronspiegel wirklich kennst

Was ich jedem raten kann: Nicht raten, messen lassen.
Eine Blutabnahme bringt Klarheit.

Referenzbereich Gesamttestosteron (ng/dl):

  • 20–30 Jahre: 300–1000

  • 30–40 Jahre: 280–950

  • 40–50 Jahre: 260–900

  • 50–60 Jahre: 240–850

Aber: Zahlen allein sagen nichts. Es zählt immer auch, wie du dich fühlst.


Checkliste für deinen Bluttest:

Für Beratungen in meiner Praxis oder per Telemedizin zur Behandlung von Testosteronmangel frage ich diese Werte ab:

  • kleines Blutbild
  • Kreatinin (Nieren)
  • GOT, GPT (Leber)
  • PSA (Prostata)
  • TSH, fT3, fT4 (Schilddrüse)
  • Vitamin D3
  • FSH
  • LH
  • Östradiol
  • Testosteron gesamt und frei
  • SHBG (Sexualhormon bindendes Globulin)

6. Warum ich Homekits kritisch sehe

Ich halte nicht viel von Testosteron-Tests per Post. Warum?

  • Die Probe ist lange unterwegs

  • Schwankende Temperaturen können das Ergebnis verfälschen

  • Im Zweifel ist die Aussagekraft unklar

  • m.E. nach fehlen wichtige Werte z.B. Nieren-, Leber-, und Schilddrüsenwerte, sowie ein Blutbild, die für eine TRT-Behandlung mit in Betracht gezogen werden müssen

Besser: Beim Arzt oder im Labor Blut abnehmen lassen und am selben Tag ab ins Labor.


7. Und was dann?

Wenn deine Werte auffällig sind, brauchst du jemanden, der sie richtig einordnet. Nicht jeder Arzt ist hier gleich fit – gerade Urologen sind oft nicht spezialisiert auf Hormonthemen.

Mittlerweile gibt es in Deutschland eine handvoll TRT-Ärzte, die spezialisiert sind und diese haben mehr Erfahrung damit.

Ich gehöre mit meiner Praxis zu einem der ersten TRT-Spezialisten in Deutschland, die hier ihren Praxisschwerpunkt haben.

Mein Alleinstellungsmerkmal: einen Ersttermin innerhalb von 24 Stunden, kostenlose Erstberatung und während der Behandlung direkte Ansprechbarkeit via WhatsApp.

Mein Tipp: Such dir jemanden, der sich mit Hormontherapie wirklich auskennt.

Dies sind meiner Meinung nach Indikatoren, bei denen ich den Arzt wechseln würde:

  1. Arzt empfiehlt 3 Monatsspritze.
  2. Arzt sieht trotz Symptomen keine Grundlage für eine TRT bei niedrig-normalen Testosteronspiegel.
  3. Arzt verschreibt Viagra anstatt eine TRT in Betracht zu ziehen bei niedrig-normalen Testosteronspiegel.
  4. Arzt bietet ausschließlich Testo-Gel an.
  5. Arzt spritzt ausschließlich intramuskulär und nicht subkutan.

8. Mein Fazit

Ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal so intensiv mit Testosteron beschäftige – aber ich bin froh, dass ich es getan habe.
Heute weiß ich: Es geht nicht um „mehr Männlichkeit“, sondern um Lebensenergie, Fokus, Klarheit – und darum, sich im eigenen Körper wieder wohlzufühlen.

Wenn du das Gefühl hast, dass dein Körper dir etwas sagen will, hör hin. Es lohnt sich.

Alles Gute,
Dr. med. Manuel Horn

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